Ein Schulwechsel, persönliche oder familiäre Krisen, ein neuer Lebensraum, der Wechsel von Freundeskreisen oder auch "nur" Nebenwirkungen der Pubertät lassen Schüler*innen gerne einmal eine Distanz zur Schule, zu Unterrichtsfächern oder zu einzelnen Pädagog*innen aufbauen. Die damit einhergehende Fokusveränderung, ein meist gleichzeitig vorhandener Motivationsverlust oder auch eine totale Ablehnung des bestehenden Schulsystems können nach einiger Zeit zu - für die Schüler*innen - unüberwindbaren Hürden, Abneigung und Lern- oder Schulverweigerung führen.

Die Bedürfnisse von Schüler*innen sind unterschiedlich. Sie ändern sich auch bei ein und derselben Person mit dem Alter, der Schulstufe, dem sozialen Umfeld und den Lebensumständen. Jede*r Schüler*in ist Experte*in für das eigene Lern-Leben. Manchmal braucht es aber jemanden von außen zur prozessorientierten Unterstützung, um die eigenen Möglichkeiten und Chancen im Schulsystem wieder besser wahrnehmen zu können und zielgerichtete Lernpläne und Lernstrategien individuell entwickeln zu können.

Systemisches Lerncoaching

Das Lerncoaching ist eine innovative Maßnahme für Jugendliche der Sekundarstufe II (AHS Oberstufe und BHMS) zur Unterstützung und Begleitung von Schüler*innen mit Lernrückständen oder Lernschwächen. Das Augenmerk gilt dabei dem gesamten Lernprozess. Individuelle Bedürfnisse und Begabungen werden in den Fokus gerückt.

Sie soll als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden werden und ist ziel-, lösungs- und ressourcenorientiert. Besondere Berücksichtigung finden hier die individuellen Stärken und der Entwicklungsbedarf der Lernenden. Gemeinsam mit den Lernenden werden Lernziele vereinbart und passende Lösungs- und Umsetzungsstrategien entwickelt.

Durch das Lerncoaching sollen Lernerfolge bewusstgemacht und eine positive Weiterentwicklung im Prozess in Gang gesetzt werden. Das Systemische Lerncoaching ist – im Gegensatz zum Förderunterricht oder zur Nachhilfe – gegenstandsunabhängig und prozessorientiert.